Babys: HA-Nahrung gegen Allergien?
Um Allergien bei nicht-gestillten Säuglingen vorzubeugen, soll HA-Nahrung helfen. Die präventive Wirkung ist allerdings nicht ausreichend durch Studien belegt.
Vererbte Neigung zu Allergien
Manche Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko, eine Allergie zu entwickeln – und zwar immer dann, wenn auch ein Elternteil oder Geschwister eine Allergie haben. 20 bis 40 Prozent beträgt die Wahrscheinlichkeit zum Beispiel, wenn Mutter oder Vater allergisch sind. Doch lässt sich vielleicht schon in den ersten Lebensmonaten einer Allergie vorbeugen, zum Beispiel über die Ernährung?
Hydrolysiert gleich hypoallergen?
Die beste Ernährung für Säuglinge ist das Stillen, auch in Bezug auf das Allergie-Risiko – darin sind sich Fachleute weitgehend einig. Aber nicht immer können oder möchten Mütter ihre Babys stillen. Manche Eltern entscheiden sich stattdessen für Flaschennahrung. Immer wieder wird diskutiert, ob die Eltern bei allergie-gefährdeten Babys dann zu HA-Nahrung greifen sollen. „HA“ steht für „hydrolysierte Anfangs-/Anschlussnahrung“, wird aber auch oft mit „hypo-allergene“ Säuglingsnahrung übersetzt.
Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen
HA-Nahrung enthält kein normales Molke- oder Vollmilcheiweiß, sondern hydrolysiertes Eiweiß. Die Eiweiße werden also industriell aufgespalten und sollen dadurch weniger allergen sein. Ob das tatsächlich stimmt, ist allerdings umstritten. Manche Studien zeigen einen positiven Effekt, zum Beispiel für Neurodermitis oder Asthma. Andere kamen zu dem Ergebnis, dass die HA-Nahrung das Allergierisiko sogar steigern kann.
Eltern können frei wählen
Weil kein ausreichender Effekt von HA-Nahrung gegen Allergien nachgewiesen werden konnte, hat das Netzwerk „Gesund ins Leben“ nun seine Empfehlungen angepasst. Das Netzwerk gehört zum Bundesamt für Ernährung und hat das Ziel, Eltern unabhängig und lebensnah zur Gesundheit rund um die Geburt zu informieren. Auch das Netzwerk kommt zu dem Schluss: Eltern können die Säuglingsnahrung ihres Babys frei wählen. Das ändert sich erst, wenn die Nachweise zur präventiven Wirkung zweifelsfrei erbracht werden.
Quellen: Kinderärzte im Netz, Allergieinformationsdienst
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